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1. Yâfa.

Ankunft. Ein bläulicher Höhenzug (das Judäische Gebirge) in der
Ferne, ein gelber Strand, dann das Hervortreten der an einem Hügel
festungsartig sich aufbauenden Stadt Yâfa verkünden dem zur See an-
kommenden
Reisenden, dass er sich dem heiligen Lande nähert. Im
Norden der Stadt erblickt man Baumgärten und Palmen; die Consulate
pflegen ihre Flaggen aufzuziehen.

Beim Landen sei man mit ½Frank- und Soldistücken versehen, um
beim Zahlen der Bootsleute etc. nicht gleich in Verlegenheit zu ge-
rathen
; ägyptisches Geld weigern sich diese anzunehmen (vgl. S. 7).

Da Yâfa keinen Hafen für grössere Schiffe besitzt, so müssen solche
eine Viertelstunde vom Lande entfernt vor Anker gehen. Doch auch
hier ist das Meer oft so stürmisch, dass die Dampfer gar nicht anlegen;
es bleibt dem Reisenden in diesem Falle nichts übrig, als nach der
nächsten Station Haifa oder besser Beirût, bezüglich, wenn er von Norden
kommen sollte, nach Port Said zu fahren, um von dort aus die nächste
Gelegenheit zu einem erneuten Landungsversuche zu ergreifen. Die
Barke, die den Reisenden ans Ufer setzt, hat mit vielen Schwierig-
keiten
zu kämpfen. Das Meer ist bei Yâfa stets etwas unruhig.

Das Ausschiffen geht in Yâfa, wie überall im Orient, mit möglichst
wenig Ordnung und möglichst viel Geschrei vor sich. Der Reisende
beeile sich nicht, aus der Schaar der lärmenden Barkenführer, welche
das Verdeck belagern, einen herauszusuchen. Ein Boot für eine Person
ist um die Osterzeit kaum zu erlangen; das beste dürfte sein, wenn
sich 34 Reisende gleich auf dem Dampfer vereinigen und nun gemein-
sam
, sich gegenseitig unterstützend, ein solches nehmen. Gegen Auf-
nahme
zu vieler Passagiere in eine Barke lege man ein kräftiges Veto
ein. Man gebe Acht, dass das Gepäck in das gleiche Boot geschafft wird,
welches man gemiethet hat, und dass in der oft grenzenlosen Verwirrung
des Ausschiffens bei dem Schwanken der Barken kein Gepäckstück ver-
loren
gehe oder ins Wasser falle. Gewöhnlich sendet nun auch das in
Yâfa bestehende Hotel einen Untergebenen an Bord, um die Fremden,
welche dort logiren wollen, in Empfang zu nehmen, in welchem Falle
man demselben alle Ausgaben überlässt; wer seine Ankunft vorher be-
stimmen
kann, lasse dieserhalb an den Besitzer (s. unten) eine kurze
Benachrichtigung im Voraus gelangen. Auch deutsch radebrechende Juden
drängen sich an den Reisenden heran, um ihm ihre Unterstützung anzu-
bieten
. Dragomane wimmeln auf dem Schiff, sind aber für die Tour
nach Jerusalem durchaus zu entbehren. Bei nicht allzu bewegtem Meer
ist der Preis von 5 fr. für 34 Personen mit Gepäck vollständig genügend;
benutzt man ein gemeinsames Boot, ist 1 fr. für jede Person ausreichend.
Dass die Bootsleute damit nicht zufrieden sind und schon unterwegs unter
Hinweis auf die Gefahren der Landung öfters noch ein Trinkgeld zu
erzwingen suchen, wird nur den Neuling befremden; ihre lauten Aus-
einandersetzungen
und Gesticulationen lasse man ganz unbeachtet;
musch lazim heisst es ist nicht nöthig, muschʿâûsak ich mag dich nicht,
iskut schweige, rûh rûh oder imschi fort von hier, wobei nicht un-
zweckmässig
der Stock in der Hand als Ausrufungszeichen gebraucht
wird, yallah yallah vorwärts, bäs bäs genug. Ein altes nieder-
deutsches
Sprichwort na Jaffa gaan besagt so viel als auf eine
Reise gehen, von der man nicht wiederkehrt. Die Landung ist wirklich